Spreewald Kahn

Mit einem Kahn durch den Spreewald zu fahren ist eine ruhige und gemütliche Angelegenheit. Mit sehr geringem Tiefgang gleitet dieses Boot durch die Fließen und Kanäle des Spreewaldes. Der Kahn war das einzig brauchbare Transportmittel über das Wasser, als es im Spreewald noch kein durchgängiges Strassennetz gab. Erst durch die zunehmende Motorisierung und Erschließung des Spreewaldes verlor der Kahn als Transportmittel mehr und mehr an Bedeutung. Dennoch hat der Spreewaldkahn die zunehmende Modernisierung dadurch überlebt, dass dieses Verkehrsmittel als Touristenattraktion weiter Bestand hat und somit die Tradition dieser umweltfreundlichen Fortbewegung aufrecht erhalten wird. Umweltfreundlich daher, da der Kahn mit einem langen Stak durch die Gewässer des Spreewaldes bewegt werden. Die flache Bauweise des Spreewald-Kahnes bringt den Vorteil, dass der Fährmann quasi „auf die Wiese“ am Ufer fahren kann, ohne dass das Boot dabei Schaden nimmt. Neben der Touristenbeförderung werden im Kahn in Einzelfällen Ernte- und Erntemaschinen von und zu abgelegenen Feldern im Spreewald transportiert. Im Bereich Lübbenau existiert sogar noch ein Kahn der Deutschen Post, der die Briefsendungen an die verschiedenen Empfänger überbringt. Für die Kähne des Spreewaldes gibt es gesonderte Baubestimmungen. So dürfen die Boote nicht länger als 9,50 Meter sein und dürfen eine Breite von 1,90 Meter nicht überschreiten. Die Boote waren zu damaliger Zeit ausschließlich aus Holz gefertigt, diese Exemplare sind auch heute noch im Dienst, mehr und mehr hat sich aber im Kahnbau eine Leichtbauweise aus Stahlblech oder Aluminium durchgesetzt, die eine längere Haltbarkeit des Spreewaldkahnes ermöglichen. Neben den zumeist 8-20 Sitzplätzen bestehenden Booten für die Touristenbeförderung, sind auch einige spezielle Exemplare unterwegs, unter anderem für die behindertengerechte Beförderung.